Tipps für Anfänger

Diese Tipps sollen Neulingen im Airsoft Sport eine grobe Vorstellung geben, auf was sie sich einlassen, was man alles benötigt und vor allem was für den Anfang Sinn macht. Dies hier ist unsere eigene Meinung und die hier gezeigte Ausrüstung sind nur Beispiele. Die Auswahl an verschiedenen Schutzwesten, Brillen, Masken, Waffen etc. ist riesengroß und Jeder hat seinen eigenen Geschmack, Empfinden usw., weswegen wir hier nur ein Beispiel nennen. Ansonsten möchten wir euch hier auch unseren Anfänger Guide aus unserem Youtube Kanal ans Herz legen. Bei Fragen zur Ausrüstung stehen wir über E-Mail oder Facebook sehr gerne zur Verfügung.



Grundlegendes

Der erste Spieltag ist der Schlimmste. Man weiß nicht wie man sich verhalten soll, was auf einen zukommt und manche Spieler machen sich einen Spaß daraus und erzählen Horrorstorys von Verletzungen und anderem Käse, den man mit geeigneter Ausrüstung leicht verhindern kann. Natürlich sind Treffer schmerzhaft aber nach 5 Minuten ist der Schmerz auch wieder weg. Schaut zwar ein paar Tage scheiße aus (Blaue Flecken) aber man überlebt es ;). Auch darf man nicht mit falschen Erwartungen an die Sache ran. Wir hatten schon mit einigen das Gespräch, die zum Airsoft durch gewisse Youtuber gekommen sind und dort falsche Vorstellungen vom Umgang mit Snipern usw. hatten. Diese Jungs haben auch die ensprechenden Markierer mit Tuningteilen verbaut und machen das ganze mehr als Beruf und wissen was sie tun. Auch sollte der Start mit einer S-AEG, also etwas in Richtung eines Sturmgewehrs, stattfinden. Hintergrund ist einfach der, dass man schnelle Schussfolgen feuern kann und man eher Ziele trifft als mit einer Repetierwaffe. Nichts ist frustrierender als gar nichts zu treffen und gerade am Anfang sollte ein Erfolgserlebnis da sein. Wir empfehlen jedem Anfänger sich erstmal eine Leihwaffe am jeweiligen Spielfeld zu holen und es sich anzuschauen, danach kann man sich Gedanken um eigene Ausrüstung machen. Sucht euch einfach andere Mitspieler wie z.B. uns, geht einen Tag mit und schaut es euch an, holt euch Rat und habt Spaß.

Schutzausrüstung

Fangen wir beim wichtigsten Thema an, dem Schutz. Bis auf die Schutzbrille ist auf den allermeisten Spielfeldern alles optional, jedoch empfehlen wir zusätzlich eine Kopfbedeckung, am besten Helm, und eine Schutzmaske. Treffer auf den Kopf können bedingt durch die fehlende Fettschicht sehr schmerzhaft sein und auch der Mundbereich ist sehr empfindlich, speziell die Zähne sind ohne Maske ungeschützt. Wir empfehlen jedem Spieler darauf zu achten und sich dementsprechend auszustatten.

Schuhwerk

Auch die Schuhe sind ein wichtiges Thema. Wichtig ist ein anständiges Profil und sicherer Halt. Auf den meisten Spielfeldern im Outdoor Bereich gibt es neben festem Boden (Beton etc.) auch Wiese, Matsch und Kies. Hier ist es wichtig das ihr sicher über das Spielfeld laufen könnt ohne zu rutschen, vor allem im Winter. Aber auch in Indoor Hallen sind gute Schuhe wichtig. Hier könnte die Gefahr durch herumliegende BB's größer sein, die zum Ausrutschen führen können.

Schutzweste / Plattenträger

Hier gibt es eine Vielzahl von verschiedensten Modellen. Es gibt lockere Westen mit angenähten Taschen, festere Westen mit dem sogenannten Molle-System (Angenähte Schlaufen um Taschen und andere Dinge zu plazieren wo auch immer man es wünscht) bis hin zum Plattenträger (wie im Beispiel gezeigt) mit eingelegter Fake-Schutzplatte. Wichtig hierbei ist, das genügend Platz für z.B. Magazintaschen etc. bereitsteht, jedoch die Bewegungsfreiheit gewährleistet bleibt. Eine Weste mit zuviel Krempel dran ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

Langwaffe

Für den Anfang reicht eine Langwaffe im unteren oder mittleren Preissegment, um sich an das Ganze zu gewöhnen. Hochwertigere Geräte kann man danach immer noch nachkaufen.
Hier gibt es vier verschiedene Arten des Antriebs der Kugel. Gas, CO2, HpA (High Pressure Air) und AEG (Automatik Electrik Gun). Wir raten neuen Spielern, sich für den Anfang eine elektrische Waffe zuzulegen. Die Wartung gestaltet sich am einfachsten, die Teile sind günstig und man hat auch im Winter was davon (Mehr dazu weiter unten).
Und auch beim Thema kaufen kann man viel falsch machen. Da die Auswahl so extrem groß ist, gibt es auch viel gute, jedoch auch viel schlechte Ware. Hier empfehlen wir immer Jemanden um Rat zu bitten, der sich auskennt. Nicht das man am Ende dann enttäuscht ist und Geld für Müll ausgegeben hat.
Vom Modell, der Größe und Länge, den Innereien und dem Material ist so ziemlich für jeden etwas dabei. Auch hier hat jeder seinen eigenen Geschmack. Auf was man achten könnte wäre z.B. das es kompatibel ist.
Ein AR15 Modell ist das Gängigste und hier ist die Auswahl an Ersatzteilen riesig. Zwar gibt es ein paar Hersteller die ihre eigene Suppe kochen aber grundsätzlich sind hier keine großen Unterschiede vorhanden. Es sollte nur immer darauf geachtet werden, dass die entsprechenden Teile zueinander passen und das fängt z.B. schon bei den Magazinen an und geht bis zu den Zahnrädern im Inneren oder die Akkus. Auch hier einfach den Rat von anderen holen.
Zum Material; Es gibt in den allermeisten Fällen drei Arten: ABS Kunststoff, Nylon Fiber Kunststoff und Metall (oftmals Zinkguß, Aluminiumguß oder selten gestanztes Stahlblech). Beim ABS braucht man das Gerät nur in der Hand halten und merkt das es "günstig" ist. Manche Modelle sind für ab und zu mal spielen ok, wenn man es ernster meint sollte man diese Sorte doch meiden. Nylon Fiber Kunststoff hingegen ist robuster und fühlt sich auch hochwertiger an. Das wäre eher die Wahl für den Anfang und ist auch vom Gewicht her sehr angenehm. Metallwaffen sind dann das obere Segment, was ich aber auch im Preis und Gewicht sich bemerkbar macht. Zur Stabilität kann man nur sagen, dass ABS und Metallguß schnell reißt und Nylon Fiber Kunststoff durch die Elastizität am besten nachgibt.
Was die Kraft der Waffe (fast ausnahmslos in Joule gemessen), den Lauf, Motor usw. an den Geräten angeht, ist fast schon eine eigene Wissenschaft. Hier gibt es soviele verschiedene Dinge zu beachten, dass wir hier nicht weiter ausholen möchten.
Ansonsten ist der Rest geschmacksabhängig. Um sich vorab zu informieren möchten wir an dieser Stelle auf unsere Reviews sowie die Reviews vom Reaper hinweisen.

Kurzwaffe

Kurzwaffen oder Backups sind grundsätzlich in den meisten Fällen optional. Außnahmen gibt es auf manchen Spielfeldern oder Events, wenn man eine Sniper oder DMR (Designated Marksman Rifle / Semi-Automatische Sniper) spielt. Hier besteht durch die erhöhte Energie der Waffe die Gefahr von Verletzungen in Gebäuden und kurzen Distanzen. Dort besteht meistens eine Backup Pflicht, um den Spieler dort eine Möglichkeit des Schießens ohne größere Gefahr zu geben.
Auch hier gibt es große Unterschiede zum Material und den Antriebsarten, wie schon oben beschrieben. Es gibt hier ebenfalls eine extrem große Pallette von Modellen. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Holster, die Magazine etc. zueinander passen. Unten im Beispiel sind jeweils eine Gas - sowie eine elektrische Version aufgezeigt.

Antriebsarten

AEG, S-AEG, AEP
Dies sind die elektrischen Varianten im Airsoft Bereich. Alle haben sie gemein, dass sie durch einen Akku (größtenteils LiPo, seltener LiFe oder NiMH) angetrieben werden. Im Inneren arbeitet ein Motor, der durch ein Getriebe, die sogennante Gearbox (in verschiedenen Versionen wie V2, V3 etc. oder mit geteilter Gearbox wie bei ICS) einen Kolben (im Airsoftbereich Piston genannt) aufzieht und der mit Luftdruck die Kugel beschleunigt. Zu jeder Jahreszeit spielbar, relativ einfach zu warten und Teile sind recht günstig.

Gas
Gas bietet dem Spieler einen simulierten Blowback (Bei Kurzwaffen z.B. Das zurückschlagen des Schlittens und einen Rückstoß) und ist fast nur im Frühjahr, Sommer und Herbst bei Temperaturen über 15 Grad zu gebrauchen. Geschuldet ist dies dem Verhalten des Gases bei kalten Temperaturen. Es gibt auch stärkere Gase, die dies ausgleichen sollen aber funktioniert mehr schlecht als recht. Was auch nervig sein kann, sind die Dichtungen, die oftmals nicht ganz dicht sind, was die Magazine unbrauchbar macht. Kann aber oft mit Silikonspray wieder behoben werden.

CO2
Genau dasselbe Prinzip und auch dieselbe Technik wie Gas, nur das hierbei eine CO2 Kartusche ins Magazin gesteckt wird - weniger kälteempfindlich.

HpA
Ebenfalls dasselbe Prinzip, wie bei Gas, mit dem Unterschied, das ein relativ großer Tank mit Druckluft (ähnlich einer Taucherflasche) mit einem Schlauch, seltener in der Schulterstütze, mit der Waffe verbunden wird. Funktioniert auch im Winter, ist aber relativ teuer und der Tank kann stöhrend wirken. Auch ist man hier an eine entsprechende Auffüllmöglichkeit (Kompressor) gebunden.

Ausrüstungsbeispiele

Hier zeigen wir euch ein Beispiel einer kompletten Ausrüstung. Jedoch muss jeder für sich entscheiden, was er braucht, was er tragen will etc.

Gesichtsschutz
Helme ab ca. 32 € Schutzbrillen und Masken ab ca. 13 €

Grundausrüstung
Combat-Shirt - ca. 40 € Combat-Hose - ca. 45 € Plattenträger - ca. 50 € Handschuhe - ca. 27 € Einsatzstiefel ca. 80 €

Funkausrüstung
Funkgerät Midland G7 Pro - ca. 70 € Bowman Headset - ca. 18 € Push to Talk Einheit für Midland - ca. 16 €

Langwaffe
Begadi Sport M4 "Nylon Series" Keymod S-AEG - ca. 210 € Begadi MK16 Sport ABS Version - ca. 280 € G&G CM16 ETU - ca. 250 €

Langwaffenzubehör
Trageriemen - ca. 15 € M4 Magazin (Kompatibelität beachten) - ca. 7 € LiPo Akku (Kombatibelität beachten) - ca. 25 €

AEP Backup und Zubehör
AEP (Automatische elektrische Pistole) - ab ca. 100 € Cyma CM.127 AEP Magazin - ab ca. 13 € Universal Holster (Hier Beispiel rechte Seite) - ab ca. 20 €

Allgemeines Zubehör und Munition
Ladegerät - ab ca. 20 € Speedloader - ca. 5 € 0,25 g Bio BB's - ca. 18 €

Rechnung
Mit dieser Ausrüstung, einer der gezeigten Langwaffen sowie einer Kurzwaffe sollte euch der Start in den Airsoft Sport nicht schwer fallen. Im Großen und Ganzen ist dies auch die Grundausstattung eines durschnittlichen Spielers. Selbstverständlich gibt es auch andere Angebote, wie bei den berühmt/berüchtigten Chinashops. Die Ware ist nicht immer schlecht aber in Sachen Stabilität muss man bei Kleidung und Westen Abstriche hinnehmen und die Schutzbrillen sind dort gar nicht zu gebrauchen. Man wäre also mit allem drum und dran bei ca. 800 € dabei. Anfangs braucht man nicht zwingend ein Funkgerät oder eine Backup, was den Preis wiederum um 250 € runterdrückt. Kauft man Aurüstung wie Helm, Weste, Stiefel usw. dann noch bei den Chinashops, dann kann man auch wiederum 100 € sparen. Nur sollte unbedingt eine anständige Brille gekauft werden. Hier wendet euch bitte unbedingt an einen Fachhändler wie Begadi.
Wer dieses Hobby nicht ernsthaft betreiben möchte, sollte doch eher zu Leihausrüstung tendieren.

Schlusswort

Ich hoffe, wir konnten euch hier ein bisschen Hilfe leisten beim Einstieg. Für die gezeigten Beispiele übernehmen wir natürlich keine Verantwortung ob es passt, funktioniert etc. aber mit diesen Beispielen haben wir gute Erfahrungen gemacht und können es empfehlen. Hoffentlich findet ihr Spaß an diesem Hobby und man sieht sich auf dem Spielfeld. Bei Fragen stehen wir euch sehr gerne zur Verfügung.

Euer Airsoft Team Raptor